Sama Dams (US)
Mi., 29. Apr.
|Q - Café. Club. Kultur.
Die avantgardistische Indie-Kombo Sama Dams aus Portland zeigt schalltechnisch die Schieflage auf, zwischen dem, was im heutigen Amerika als „normal“ angesehen wird, und wie sich das anfühlt.
Zeit & Ort
29. Apr. 2020, 21:00
Q - Café. Club. Kultur., Pilgrimstein 26 - 28, 35037 Marburg, Deutschland
Über die Veranstaltung
Auf ihrer neuesten LP „Say It“ erscheinen die Verse zuerst ganz leichtfüßig. Plötzlich machen sie eine 180-Grad-Drehung und taumeln Richtung Refrain, der mit der Wahrheit zusammenstößt, über das, wer wir sind und als wer wir gerne gesehen werden wollen. Obendrauf gibt es Töne und Synthesizerklänge, die „durch die Songs schlingern und herum flattern wie ein lebendiges, atmendes Wesen.“ (Ben Salmon, The Portland Mercury)
Kennzeichen der Band sind die sich einprägenden Ecken und Kanten, deren Eindringlichkeit sich noch mehr durch einen direkten Pathos erhöht, wie es zum Beispiel auf Tracks wie „Driving By“ zu hören ist. Verschmolzen mit der wehklagenden Riffigkeit, die ihr ebenfalls aus dem mittleren Westen der USA stammendes Mitglied Billy Corgan, in absoluter Bestleistung, aus seinen Synthesizern rausholt, die wie hundert, längst vergangene, geliebte 80er Soundtracks klingen, führt Sama Dams ihren ganz eindeutig links gerichteten Sound Richtung hymnenartige Gefielde und das mit verwegener und gleichsam liebevoller Authentizität.
Geboren und aufgewachsen sind die Gründungsmitglieder Sam und Lisa Adams im mittleren Westen der USA. Sie lernten sich auf dem College in Holland, Michigan kennen und begannen kurz danach, auch zusammen Musik zu machen. In 2009 heirateten sie und übersiedelten nach Oregon, angezogen vom fruchtbaren künstlerischen Boden des pazifischen Nordwestens der USA. Zwei Jahre später landeten sie schließlich im hochkreativen Portland, wo ihr Talent Form annahm und sich eine vierköpfige, starke Truppe rund um Sams kraftvolle und eigenwillige Songs bildete.
Dennoch brach diese eng zusammengeschweißte Einheit an WG-Kollegen und Freunden noch bevor den Aufnahmen der ersten LP in voller Länge (No Vengeance) in sich zusammen. Zurück blieben pure, rohe Emotionen, die einen starken neuen Sound hervorbrachten. Das Album schlug voll ein und die lokale Musikszene spitzte ihre Ohren. „Wenn man No Vengenace hört, weiß man, dass Sama Dams nicht nur eine Band, die bald wieder vergeht, sondern eine leidenschaftliche, abenteuerlustige musikalische Naturgewalt, mit der man rechnen muss.“, schrieb Musikkenner Ned Lannamann.
Eintritt nach Selbsteinschätzung.